Schüler des 8. Jahrgangs der Neuen Oberschule Gröpelingen (NOG) bauten zusammen mit „Mathe am Strand“ mehrere Windräder, um Licht und Musik in der schülerverwalteten „Spielothek“ zu ermöglichen. Ein Projekt, das Bremer Wind zu Strom werden lässt.
Die Nutzung des Windes hat eine lange Tradition. Die Windmühlen in den Wallanlagen, in Oberneuland und Horn geben ein Zeugnis davon. Aber Korn mahlen sie schon lange nicht mehr. Wenn sie überhaupt noch mahlen, werden die heutigen Mühlen elektrisch betrieben. Erst seit einigen Jahrzehnten hat die Energiewirtschaft in Deutschland die Windkraft wieder entdeckt. Nicht ganz freiwillig und erst nach dem Desaster der Atomenergie in Tschernobyl und Fukushima.
Dabei ist ist das Prinzip einfach. Wie damals schon dreht der Wind die Flügel und diese treiben einen Dynamo an. Raus kommt elektrischer Strom. Ein wirtschaftlicher Nutzen im industriellen Maßstab entsteht nur dann, wenn Großanlagen und Hightech kombiniert werden.
Aber es geht auch kleiner und einfacher: seit April 2014 sind drei Windkraftanlagen suf dem Schulhof der Neuen Oberschule Gröpelingen zu besichtigen. Aus eigener Produktion, nämlich gebaut von und mit den Schülerinnen und Schülern des 8. Jahrgangs während des Ostercamps in siebentägiger Arbeit.
Die Prinzipien der „Windmühlen“ sind unterschiedlich, und sie ähneln nur wenig den hohen dreiflügeligen Rotoren auf den Feldern oder in den Küstengewässern.
Zwei Anlagen folgen dem „Savonius“-Prinzip. Das sind Rotoren, deren Drehachse senkrecht steht und die der Wind aus allen Himmelsrichtungen anblasen kann. Ein weiteres Windrad erinnert an eine segelbespannte griechische Windmühle. In allen drei Windgeneratoren wirkt jeweils ein Fahrrad-Naben-Dynamo.
Doch bis sie mitten auf dem Schulhof standen und sich drehten, gab es eine Menge Arbeit. Die Windräder mussten entworfen, ihre Teile hergestellt oder gekauft werden, alles musste schließlich zusammengebaut werden. Stabile Ständer waren herzurichten und wetterfest zu streichen. Schließlich haben wir Kabel unterirdisch verlegt und zusammengeführt.
Sie enden nun in der Spielothek, einem Bauwagen mitten auf dem Schulhof, in dem Spielgeräte für die Pausen lagern und ausgegeben werden. Dort stehen jetzt auch die Akkus, die von Windstrom aufgeladen werden. Die Musikanlage und das Licht dort werden zukünftig mit Windstrom betrieben.
Aber es geht nicht um Strom allein. Der größte Nutzen besteht in der gewonnenen Erfahrung und der Einsicht der Schülerinnen und Schülern der Neuen Oberschule Gröpelingen.
Verwirklicht wurde das Projekt unter Mithilfe des Teams von „Mathe-am-Strand“ e.V. und durch die finanzielle Förderung durch die swb Bremen.